Schönheit ist (auch) Vetrauenssache
TOP MAGAZIN Düsseldorf, Herbst 2017
Fast täglich bewegt er sich zwischen zwei Welten. In seiner Privatpraxis „Kö Medicals“ für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Düsseldorf ist Dr. med. Karl Schuhmann Ansprechpartner, Ratgeber und ärztlicher Helfer, wenn es um Verschönerungen geht – um die Perfektion der Natur. Vorwiegend Frauen und zunehmend auch Männer vertrauen auf seine Erfahrung. Sie wollen sich wohlfühlen in ihrem Körper und wissen: Spuren des Älterwerdens lassen sich mit modernen medizinischen Methoden nachhaltig verwischen. Vorausgesetzt, ein ausgewiesener Fachmann führt sie nach einem maßgeschneiderten Behandlungskonzept durch. Auch wer schon lange unzufrieden ist mit Brust, Augenlidern, Ohren und Nase oder sich im fortgeschrittenen Alter eine Hautstraffung wünscht, ist bei Dr. med. Schuhmann in sicheren Händen.
Doch das ist nur die eine Seite seiner Profession. Als Chefarzt der Klinik für Plastische/Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie an den Augusta Kliniken in Bochum Hattingen hat er es mit einem ganz anderen Kreis von Patienten zu tun. Mit Menschen, die schwere Verletzungen erlitten haben und oftmals so entstellt sind, dass ihnen ein normales Leben verwehrt ist. Diesen Kranken zu helfen, ihre Wunden zu heilen und ihnen im wahren Wortsinn ihr Gesicht wiederzugeben, ist das Ziel jeder Behandlung, die Dr. Schuhmann in der Klinik durchführt. Als Herzensangelegenheit betrachtet er auch seine jährlichen Einsätze in Indien. Dort führt er für die medizinische Hilfsorganisation Interplast Operationen durch, zumeist an Verbrennungsopfern oder bei Kiefer- und Gaumenspalten.
Wenn man dem Mediziner in seiner schicken Privatpraxis gegenübersitzt und er von dieser schwierigen Mission und seinen verantwortungsvollen Aufgaben an der Klinik erzählt, kommen automatisch Fragen auf. Wie nimmt er den schönen Schein der Königsallee wahr - angesichts des echten Elends, mit dem er konfrontiert wird? Und wie lassen sich diese konträren Felder und Eindrücke überhaupt miteinander in Einklang bringen? Natürlich kennt der Chirurg alle diese Fragen. Für ihn stellen die beiden Säulen seiner Arbeit keinen Widerspruch dar. „Ja, es sind tatsächlich zwei Welten, in denen mein Beruf sich abspielt“, bestätigt er. „Aber summa summarum bleibt es ein und dasselbe Handwerk. Es ist ganz einfach – wer kein verbranntes Gesicht rekonstruieren kann, hat auch beim Facelift nichts verloren.“
Das Schlüsselwort heißt Ästhetik, und um die geht es in jedem Bereich. Ob sie nun aus medizinischen Gründen angestrebt wird oder zur Verbesserung eines äußeren Erscheinungsbildes. „Ich kann nachvollziehen, wenn jemand mit seinem Aussehen unglücklich ist“, sagt er. „Warum also nicht nachhelfen, so lange ein Eingriff medizinisch machbar und vertretbar ist?“ Am Anfang steht immer ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten. Manche kommen in seine Praxis und wollen wissen: „Was kann man machen?“ Das sei der falsche Weg, antwortet er dann und stellt die aus seiner Sicht richtige Gegenfrage: „Was stört Sie denn? Das korrigieren wir, aber nicht mehr.“ Bloß nicht experimentieren und unsinnigen Forderungen aus verirrter Eitelkeit nachgeben. Wohin das führen kann, beweisen viele offenkundig misslungene Eingriffe. In solchen Fällen wird Dr. Schuhmann häufig von den Medien um seine Meinung gebeten.
Warum er seinen Wirkungskreis gerade auf die Königsallee verlagert hat, liegt an der Nachfrage und am Umfeld. Düsseldorfs Edelmeile ist in den vergangenen Jahren zu einem begehrten Standort für Plastisch-Ästhetische Chirurgie geworden. Etliche seiner Kollegen haben sich in der Nachbarschaft oder sogar unter dem gleichen Dach niedergelassen. Auch die Nachfrage aus dem Ausland steigt. „Wer sich für solche Eingriffe interessiert, geht in Deutschland entweder nach München oder nach Düsseldorf, und dort eben an die Kö“, sagt er. Weshalb wählte Karl Schuhmann gerade diese Sparte der Medizin? Ursprünglich wollte er Hautarzt werden und entdeckte schon als Student seine Freude am Operieren: „Da kamen oft interessante Fälle in den OP. Wenn es aber richtig heikel wurde, hieß es, das machen wir nicht selber, das übernimmt die Plastische Chirurgie.“ So bekam er Einblick in dieses Fachgebiet, dessen vielfältige Möglichkeiten ihn immer mehr faszinierten und nie mehr losließen. Seit 22 Jahren heilt und verschönert er die Menschen. Sein Credo: „Jeder Einzelne ist für mich mit seinen speziellen Bedürfnissen ein besonderer Patient.“
Und was begeistert den Arzt, wenn er Feierabend hat? Dann setzt er den Helm auf und prescht mit dem Motorrad los. Ist ein Meer in der Nähe, hat er große Freude am Kitesurfen. Nur auf seine Hände muss er immer gut aufpassen. Die werden nämlich noch dringend gebraucht – zum Wohle seiner Patienten.