Skip to main content

Körperformung und Hautstraffung ohne OP

„50 ist das neue WOW“ titelte erst kürzlich die Gala. Auch in der Mitte des Lebens wollen Frauen und Männer weiterhin aktiv sein und sich ihre Jugendlichkeit und Sportlichkeit erhalten. Dabei ist es durchaus erlaubt, den Körper dabei an der einen oder anderen Stelle zu unterstützen.

Interview in der Golfmedia, August 2019

Herr Dr. Schuhmann, wie lange arbeiten Sie schon als Plastischer Chirurg?

Ich bin jetzt seit über 24 Jahren in der Plastisch/Ästhetischen Chirurgie und Handchirurgie tätig, 14 Jahre davon als Chefarzt an den Augusta Kliniken Bochum Hattingen. Seit 2016 betreibe ich zusätzlich eine Privatpraxis für Plastisch/Ästhetische Chirurgie & Handchirurgie in Düsseldorf. Bei meiner Arbeit lege ich sehr viel Wert auf die individuelle Beratung meiner Patientinnen und Patienten. Denn für mich ist die Plastische Chirurgie mehr als reine Schönheitschirurgie.

Wie meinen Sie das? Können Sie uns das kurz erläutern?

In meiner Berufslaufbahn habe ich viele Verbrennungsopfer behandelt. Speziell auch bei meinen jährlichen humanitären Einsätzen mit dem Interplast Germany e.V. in Indien. Durch starke Verbrennungen haben die Menschen dort, sehr häufig Kinder, extreme Schrumpfung und Vernarbung der Haut erlitten, wodurch Gliedmaßen nur noch stark eingeschränkt beweglich sind. Durch eine Verpflanzung von gesunder Haut an die verbrannten Stellen, stellt man die Funktion der Körperteile wieder her. Dabei handelt es sich nicht um ästhetische Eingriffe, sondern um die Wiederherstellung der Funktion von Körperteilen, um den Patienten weniger Schmerzen und wieder mehr Bewegungsfreiheit zu schenken. Auch das Entfernen und ästhetische Verschließen von Hauttumoren und Defekten bei einer Hautkrebserkrankung ist Teil der Plastischen Chirurgie. Wenn ich diese Erkrankungen erfolgreich behandeln kann, dann kann ich auch die Ästhetischen Eingriffe sehr gut meistern.

Der Trend zu einem jugendlichen Aussehen auch jenseits der 50 ist groß. Welche Möglichkeiten zur Erhaltung der natürlichen Schönheit gibt es?

Der Klassiker unter den Schönheitsbehandlungen ist nach wie vor die Faltenbehandlung mit Hyaluron oder Botox®. Dabei werden Falten, die durch einen Volumenverlust entstehen, wie z.B. oberflächliche Knitterfältchen aber auch tiefe Falten wie z.B. Nasiolabialfalten, Augenringe und eingesunkene Wangenpartien mit einer Unterspritzung mit Hyaluron behandeln. Fältchen um den Mund und Fältchen an der Ober- oder Unterlippe lassen sich ebenfalls sehr gut durch Hyaluron glätten. Auch bei der Glättung horizontaler Stirnfalten und der Verjüngung des Handrückens ist eine Behandlung mit Hyaluronsäure sehr erfolgreich. Bei Mimikfalten ist eine Faltenbehandlung mit Hyaluronsäure weniger geeignet. Für diese Falten, die durch starke Muskelaktivitäten entstehen, ist eine Faltenbehandlung mit Botox® die Behandlung der Wahl. In vielen Fällen kann aber auch eine Kombination mit Hyaluron und Botox® sinnvoll und zielführend sein, wie z.B. bei tiefen Nasiolabilafalten, Zornesfalten oder Stirnfalten. Eine der wichtigsten Entwicklungen in der Plastischen Chirurgie ist sicherlich der Trend der nicht-invasiven Behandlungsmethoden, wie der Radiofrequenz-Therapie und der Ultraschall-Therapie. Diese Therapien kommen auch in der Faltenbehandlung und Hautstraffung zum Einsatz.

Der Wunsch, ohne Ausfallzeiten und Risiken, Körper und Gesicht zu optimieren, steht dabei deutlich im Fokus. Was genau verbirgt sich hinter der Ultraschall- und Radiofrequenztherapie? Wann kommen diese nicht-operativen Behandlungsmethoden zum Einsatz?

Heutzutage möchten Frauen, aber auch zunehmend Männer, eine straffe, faltenfreie Haut, keine lästigen Fettdepots am Körper und die Oberschenkel frei von Cellulite. Zur Faltenglättung und Fettreduktion kommen bei uns in der Praxis zwei Verfahren zum Einsatz. Zum einen die kombinierte Therapie mit Radiofrequenz und Ultraschall und zum anderen die Therapie mit hochfokussiertem Ultraschall, auch HIFU-Behandlung genannt. Beide Verfahren sind sehr effizient, arbeiten aber mit unterschiedlichen Methoden.

Die kombinierte Therapie mit Radiofrequenz und Ultraschall arbeitet mit einer Hitzewirkung, die gezielt auf die Haut einwirkt, Gesicht, Hals und Dekolleté werden gestrafft oder Fettdepots sanft aufgelöst. Auch gegen Cellulite zeigt das Verfahren eine beeindruckende Wirkung. Grundsätzlich können alle Bereiche des Körpers, unabhängig vom Geschlecht und Alter behandelt werden. Besonders für Patienten, die ihre Problemzonen an Bauch, Hüfte, Oberschenkeln oder „Winkearme“ loswerden wollen, ist die Radiofrequenz-Ultraschallwellen Methode eine schonende und schmerzfreie Alternative. Durch die Hitzewirkung in der Tiefe werden die Fettzellen aufgelöst, sodass diese vom Körper resorbiert werden und verschwinden. Bei der Faltenglättung setzt, durch die gezielte Erwärmung des Gewebes, allmählich eine Restrukturierung der Kollagenfasern ein. Die Erwärmung der Hautoberfläche ist vergleichbar mit einer Hot-Stone-Massage. Sofort nach der Anwendung kann der Patient wieder seinem gewohnten Alltag folgen.

Die hochfokussierte Ultraschalltherapie ist eine effiziente Behandlungsmethode zur Gesichts- und Körperstraffung ganz ohne OP. Bei dieser neuesten und sehr effizienten Methode des Liftings ohne OP, besteht die Möglichkeit die gebündelte Ultraschallenergie in unterschiedliche Tiefen der Haut einzubringen. Die kontrollierte Wärme, die in die Hautschichten eindringt, regt einen Reparaturmechanismus der Kollagenfasern an. So hilft diese Behandlung der Haut, sich selbst auf natürlichem Weg zu straffen und zu festigen. Die hochfokussierte Ultraschall-Therapie richtet sich an alle Patienten mit schlaffer, leicht hängender Haut im Gesicht, am Hals, am Dekolleté und am Körper. Die Haut hat aufgrund des Alterungsprozesses an Elastizität verloren und sieht daher weniger straff aus. Die Behandlung erneuert die Haut von innen und gibt ihr ein insgesamt frischeres und strafferes Aussehen. Die Behandlung ist auch zur Hautstraffung speziell an Bauch, Oberschenkeln und Oberarmen sehr effizient einsetzbar.

Welche Behandlungsmethode empfehlen Sie Ihren Patientinnen und Patienten?

Welche Behandlungsmethode für eine Patientin oder einen Patienten am besten geeignet ist, muss im persönlichen Gespräch geklärt werden. Gegebenenfalls können zur Unterstützung der nicht-invasiven Behandlungsmethoden auch Unterspritzungen mit Botox®, Hyaluron oder Eigenfett zum Einsatz kommen, um ein bestmögliches und vor allem natürliches Ergebnis zu erzielen.

 

Interview im Golfmedia Magazin

Interview zum Download

Hier haben Sie die Möglichkeit das Interview als PDF herunterzuladen.